Unsichtbares Erbe

Meine Großeltern, meine Eltern und ich

In unserem beruflichen und privaten Alltag erleben wir immer wieder, dass uns unsere familiären Prägungen mehr beeinflussen, als uns das manchmal lieb ist. Meistens sind es die belastenden Anteile, die dabei im Vordergrund stehen:

  • Erwartungen und Ansprüche der Eltern an die Kinder,
  • offene oder heimliche Aufträge aus dem unerfüllten Leben vorausgegangener Generationen,
  • Familiengeheimnisse oder Tabus – oft verbunden mit dem gesellschaftlichen Ansehen der Familie,
  • unverarbeitete Schicksalsschläge und Lebenskrisen, die über mehrere Generationen weitergelebt werden.

Diese oft nur unbewusst wahrgenommenen Bindungen in die eigene Herkunftsfamilie sind häufig Grund für Generationenkonflikte. Diese münden in Lösungen, die zwischen übermäßiger und damit ungesunder Loyalität zu den Eltern einerseits und familiärem Kontaktabbruch andererseits liegen.

In einer Genogrammarbeit (erstellen einer Art Familienstammbaum) können die schwierigen Anteilen wahrgenommen und angesehen werden. In einer bewussten Auseinandersetzung besteht die Möglichkeit, sich von den familiären Verstrickungen zu lösen, z.B. von belastenden Er­wartungen, oder Aufträge in Frage zu stellen, oder Verant­wortung dort zu belassen, wo sie hingehört – meist in die Elterngeneration.

Daneben wollen wir der Frage nachgehen: Wozu haben mich diese Anteile befähigt, also welche Stärken und Fähigkeiten habe ich gerade deswegen entwickelt, weil es war, wie es war?

Möglich wäre auch zu schauen: Was sehe ich, wenn ich den Blick auf anderes richte. Was gibt es neben dem Leid und dem Schwierigen in meiner Herkunftsfamilie noch zu entdecken?